Vernissage
Fr, 29.3.2019 ab 19:30
Ausstellung
vom 30.3. bis 12.5.2019
Di. bis So.: 12 bis 18 Uhr
Eintritt frei | Ausweis erforderlich

Freundeskreis Willy-Brandt-Haus
Stresemannstraße 28
10963 Berlin

Lars Bösch
Miguel Brusch
Uli Kaufmann
Annemie Martin
Linus Müllerschön
Anna Szkoda
Bastian Thiery
Sebastian Wells

mehr Info zu den Arbeiten hier

Gemeinsame Eröffnung mit den Ausstellungen
– Benita Suchodrev – 48 Hours Blackpool
– Tish Murtha – England 78 – 81

Ein Neologismus, eine Auflehnung und die Unabsehbarkeit ihrer Folgen: Der Brexit. Den Austritt eines Mitgliedsstaates aus der EU hat es so nie gegeben, folglich bewegen sich alle Ausblicke auf rein spekulativem Boden. Was aber greifbar wird, sind die aktuellen Stimmungen eines Landes, das uns nah und gleichzeitig seltsam fern erscheint.

Acht Fotograf*innen und Absolvent*innen Ostkreuzschule präsentieren auf vielseitige und eigenwillige Weise ihre Sicht auf die abstrakte politische Begebenheit des Brexit. Wir präsentieren ihre fotografischen Arbeiten aus dem Jahr 2017, die sich thematisch dem Ausstieg Großbritanniens aus der Europäischen Union annähern.

Während sich Uli Kaufmann mit dem englischen Großstadtalltag beschäftigt, der entgegen aller Vorkommnisse unbeirrt fortgeführt wird, setzt sich Linus Müllerschön mit der dystopischen Vision eines menschenleeren öffentlichen Raumes auseinander. Sebastian Wells und Miguel Brusch begeben sich an konkrete Orte, die es exemplarisch zu erforschen gilt: Wells fotografiert Anekdoten in der einstigen Kohlearbeiter-Hochburg Wigan, die innerhalb der Metropolregion Greater Manchester prozentual die meisten Leave-Wähler zählt; Brusch begibt sich an den Küstenort Blackpool, deren Bewohner sich zwischen Spaßindustrie und Zerfall bewegen. Lars Bösch dagegen betrachtet nüchtern und basierend auf Zahlen von der EU geförderte Bauprojekte in Manchester. Anna Szkoda konfrontiert den Betrachter mit Portraits jener Generation, über deren Köpfe hinweg der Brexit entschieden wurde, während Annemie Martin der Stimmung an britischen Hochschulen nachspürt. Einfühlsam begegnet Bastian Thiery in seiner Arbeit “M1 1AA” jungen Briten und zeichnet ein subjektives Bild ihrer Welt.
Die Arbeiten der acht Stipendiat*innen wurden bereits mehrfach ausgestellt u.a. in der Fotogalerie Friedrichshain, dem Goethe Institut London, der Stemmler Stiftung Berlin, bei der Triennale für Fotografie in Hamburg sowie im Februar 2019 in der Friedrich Ebert Stiftung in Hamburg. Medienwirksamkeit erlangten die Arbeiten des Weiteren durch Veröffentlichungen u.a. im ZEIT Magazin Online, monopol – Magazin für Kunst und Leben sowie bei der NZZ und im ROM Magazin.

Wir freuen uns, dass diese jungen Positionen jetzt Station im Willy-Brandt-Haus machen und unsere Ausstellungen zum Thema England erweitern und ergänzen.

Das Projekt wurde unterstützt durch die Klaus-Stemmler-Stiftung und die Dozenten der Ostkreuzschule für Fotografie Werner Mahler, Linn Schröder und Ludwig Rauch.

Foto © Sebastian Wells